Lange Zeit galten europäische Aktien und Märkte als zu krisenanfällig – siehe Griechenland, Spanien, Portugal, Irland oder Italien – und zu wenig dynamisch, um in größerem Stil dort zu investieren. Verglichen mit den US-amerikanischen waren die europäischen Unternehmensgewinne in den letzten Jahren nicht sehr attraktiv für internationale Anleger.
Doch spätestens seit der Wahl Emmanuel Macrons in Frankreich richten die Investoren ihren Fokus wieder vermehrt auf das Potenzial der „Alten Welt“ – auch angesichts der ungewissen Aussichten in den USA, wo die widersprüchlichen Ankündigungen nach wie vor keinen konkreten wirtschaftspolitischen Kurs erkennen lassen. Schon die Wahl in den Niederlanden, bei denen die moderaten Kräfte gestärkt wurden, sorgte für einen Schub. Der europäische Aktienindex EuroStoxx 50 hat den US-Index S&P 500 seitdem hinter sich gelassen, ein Trend, der sich nach dem Sieg Macrons im ersten Wahlgang noch beschleunigte. Neben der politischen Stabilisierung lockt Anleger aber auch die erfreuliche Entwicklung der Unternehmensgewinne nach Europa, während in den USA mit einer schwächeren Gewinndynamik gerechnet wird.
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In Anbetracht der minimalen Kreditzinsen, die derzeit zu zahlen sind, hat eine lange Zeit verpönte Idee wieder Konjunktur: Geld billig leihen und in profitable Investments stecken. Läuft alles glatt, beträgt die Rendite ein Vielfaches der Kreditzinsen. Doch die Risiken sind nach wie vor ebenfalls beträchtlich, wobei sie im Wesentlichen von der Art des Investments abhängen. Hochspekulative Knock-out-Optionsscheine beispielsweise bergen ein Totalverlustrisiko, ebenso wie viele AIFs, während dagegen ein DAX-Indexfonds in der Regel kaum Abstürze erlebt.
Zunächst ist immer zu bedenken: Geliehenes Geld muss auf jeden Fall zurückgezahlt werden, daher sollten die verfügbaren Eigenmittel dafür ausreichen. Wenn die Rückzahlung von der Performance der Investition abhängt, kann ein Fehlgriff schnell den Ruin bedeuten. Daneben sollte man sich eine Strategie auswählen und die auch konsequent verfolgen. Dazu gehören Stopp-Schwellen, bei deren Erreichen das Investment beendet wird, um weitere Verluste zu vermeiden – auch wenn es wehtut.
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Um satte 6 Prozent gingen die Beschwerden beim Versicherungsombudsmann im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr zurück. Während 2015 noch 20.827 Fälle bei Ombudsmann Günter Hirsch landeten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 19.579. Nicht erfasst sind dabei Beschwerden hinsichtlich einer privaten Krankenversicherung, da es dafür einen eigenen Ombudsmann gibt.
Die meisten Beschwerden bezogen sich auf die Sparte Rechtsschutz (2.094), gefolgt vom Bereich Lebensversicherungen (1.980). Mit weitem Abstand steht die Gebäudeversicherung (582) auf Rang drei. Auf Kfz-Haftpflicht entfielen 539, auf die Kaskoversicherung 474 Beschwerden.
Am unteren Ende der Skala rangieren Unfallversicherung (375) und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), die lediglich 212 Beschwerden betrafen – angesichts von über 17 Millionen BU-Verträgen eine Quote, für die man reichlich Nachkommanullen braucht.
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Zum 20. Mal befragte die Unternehmensberatung A.T. Kearney kürzlich Konzerne aus 30 Ländern nach ihren Investitionsvorhaben in den nächsten drei Jahren. Erfasst wurden nur Direktinvestitionen, also Übernahmen und Gründungen von Unternehmen, und keine reinen Finanzinvestitionen. Die interviewten Konzernschwergewichte stehen für rund 90 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen.
Erneut landen die USA auf Rang eins, was auch nach dem Trump-Wahlsieg keine Überraschung darstellt – immerhin verspricht der neue US-Präsident jede Menge Wachstumsimpulse. Unerwarteter kam da für Beobachter schon der Erfolg des Investitionsstandorts Deutschland: Erstmals bei dieser Erhebung landet er auf dem zweiten Platz und damit vor China. Im Vorjahr war es noch Rang vier. Der Beliebtheitssprung könnte daraus resultieren, dass Deutschland ein großer Nutznießer des britischen EU-Austritts sein dürfte. Daneben sprechen laut den Studienautoren die hohe Produktivität, die robuste Konjunktur, die gute Ausbildung der Arbeitskräfte und unternehmensfreundliche Regulierung für den Standort.
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Telematik-Tarife sind bereits seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Sie beziehen das individuelle Fahrverhalten in die Prämienkalkulation ein; wer vorsichtig fährt, erhält einen Beitragsrabatt.
Nun liebäugelt erstmals ein Versicherer mit der Idee, den Versicherungsbeitrag auch vom Punktestand in der Flensburger „Verkehrssünderdatei“ abhängig zu machen. Für die betroffenen Autofahrer würde das bei entsprechenden Verstößen eine doppelte Bestrafung bedeuten: zum einen das oftmals happige Bußgeld, zum anderen eine höhere Prämie für die Kfz-Versicherung. Bei einer Kundenumfrage sprachen sich dem Versicherer zufolge mehr als die Hälfte der Befragten für die Einführung eines solchen Systems aus, nur jeder fünfte lehnte die Idee rundheraus ab.
Wenn es zur Einführung kommt, ist allerdings Ehrlichkeit der Kfz-Halter gefragt. Denn die Versicherer dürfen in Flensburg nicht nachfragen, Datenschutz hat Vorrang.
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7,21 Prozent Rendite können Investoren einstreichen, die ihren festen Glauben an die langfristige Bonität Griechenlands bewahrt (oder auch wiedergewonnen) haben. So lautete zumindest das Versprechen für zehnjährige Staatsanleihen im März 2017. Wie die Zahl verdeutlicht, bringen derzeit nicht viele Investoren das nötige Vertrauen auf.
Die meisten Staatsanleihen-Anleger bevorzugen mehr Sicherheit, wie sie beispielsweise Deutschland bietet. Doch das hat seinen Preis: Hier gibt es im Schnitt lediglich 0,39 Prozent, was noch nicht mal zur Kaufkrafterhaltung reicht. Auch Finnland mit 0,51, Österreich mit 0,59 und Luxemburg mit 0,60 Prozent Verzinsung treiben keinem Investor Freudentränen in die Augen.
Merklich mehr als 1 Prozent erhalten Anleger neben Griechenland lediglich in Portugal (4,06), Italien (2,25) und Spanien (1,77). Bleibt festzuhalten: Staatsanleihen sind auch nicht mehr, was sie mal waren.
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Der Showdown im französischen Präsidentschaftswahlkampf steht kurz bevor. Siegen die Gemäßigten oder gibt es eine kleine oder sogar größere Revolution, mit unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen? Nicht nur, aber auch diese Ungewissheit ließ deutsche Immobilieninvestoren bei ihren Frankreich-Engagements zuletzt zurückhaltender werden. Vor allem aber sorgte die anhaltende wirtschaftliche Stagnation im Nachbarland für einen Rückgang der Investitionen.
Im Verlauf des Jahres 2016 reduzierten die zehn vom Analysehaus Scope befragten großen offenen Immobilienfonds ihren Frankreich-Anteil im Portfolio durchschnittlich von 15,8 auf 13,3 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht dieser Rückgang 800 Millionen Euro, die aus Frankreich abgezogen wurden. Und das ist nur ein Ausschnitt des Gesamtmarktes.
Für die verbliebenen Investoren bleibt zu hoffen, dass die Franzosen Europa und der Welt keinen neuerlichen „Trump-Moment“ bescheren. Dann könnte aus dem Kapitalfluss in Richtung Deutschland nämlich schnell ein reißender Strom werden.
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Dass Bausparkassen an den in früheren Hochzinszeiten abgeschlossenen Verträgen zu knabbern haben, ist allgemein bekannt. Die Praxis, die „Altlasten“ nach Ablauf von zehn Jahren seit Zuteilungsreife zu kündigen, hat sich mittlerweile mit dem Segen des Bundesgerichtshofs durchgesetzt. Das gleiche Schicksal könnte nun jedoch auch jüngeren Bausparverträgen bevorstehen.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat die erste deutsche Bausparkasse angekündigt, sich mit einem juristischen Kniff von jüngeren, aber immer noch vergleichsweise hochverzinsten Verträgen trennen zu wollen. Dazu will sie sich auf eine „Störung der Geschäftsgrundlage“ berufen, die durch die Zinspolitik eingetreten sei. Paragraf 313 BGB sieht vor, dass ein Vertrag gekündigt werden kann, wenn sich dessen Grundlagen in bei Abschluss unvorhersehbarer Weise geändert haben. Ob dieser Griff in die juristische Trickkiste gerichtlich Bestand hat und somit eine neuerliche Kündigungswelle anrollt, bleibt abzuwarten.
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Obwohl die Niedrigzinsen die klassischen sicherheitsorientierten Investments wie Renten unattraktiv machen, ist die Zahl der deutschen Aktienbesitzer zuletzt gesunken. 8,98 Millionen hielten 2016 Aktien oder Aktienfondsanteile, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) errechnet hat. 2014 waren es noch 30.000 mehr. Im Jahr 2001 gab es sogar mal fast 13 Millionen Aktionäre – dafür hatte unter anderem der „Manfred-Krug-Effekt“ gesorgt, der die Telekom-Aktie zur „Volksaktie“ machen sollte.
Damit verzichten die Deutschen im Vergleich zu anderen westlichen Nationen auf einen Gutteil Rendite. Über alle Anlageklassen hinweg generieren sie nach Abzug der Inflation gerade mal 2,3 Prozent p. a. Die Finnen dagegen, die prozentual rund dreimal so viele Aktionäre zählen wie die Deutschen, kommen auf 6,9 Prozent. Einen Lichtblick erkennt das DAI immerhin: In der jüngsten Altersgruppe (14 bis 39 Jahre), die vom gesetzlichen Rentensystem nicht viel zu erwarten hat, stieg die Zahl der Aktionäre – von 1,696 auf 1,952 Millionen zwischen 2014 und 2016.
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